Ich benötigte ein paar gleiche USB Sticks mit geringer Kapazität. Ursprünglich waren für diesen Zweck Sony Vault Style (USB 2.0) geplant, Transfergeschwindigkeit für meinen Einsatzzweck war nicht das große Thema. Das erworbene Musterstück entsprach meinen Vorstellungen, nachkaufen allerdings wurde schwierig, weil das Produkt zwischenzeitlich schon aus dem Angebot der meisten Händler verschwunden war. „A blede G’schicht.“
Also war ich auf der Suche nach einem ähnlich einfach gestylten Produkt und fand bei Amazon den „USB Stick 3.0 16GB Speicherstick [Mini USB Karabiner] „Grab“ meZmory® 16 GB USB Flash Drive 3.0 Schlüssel-Anhänger Ultra Klein [Wasserdicht und Stoßfest] Silber“.
Sehr schick, sehr praktisch, sehr langsam
Wirklich tolles Design. Einerseits gibt es in keinem USB-Port Kollisionsprobleme mit benachbarten Geräten, andererseits ist der Karabiner sehr praktisch, um den Stick nicht zu verlieren. Metallgehäuse, super! Nachteil des Designs ist, dass er sich beim Ein- und Ausstecken (ziemlich viel Kraft erforderlich) schon etwas schwer festhalten lässt. Trotzdem ist mir der Chip noch nicht aus dem Gehäuse gefallen, wie ich es bei anderen hier lese. Soweit, so gut. So gesehen ist er mir auch den relativ hohen Preis wert.
Etwas enttäuscht war ich allerdings von der realen Schreibgeschwindigkeit. Ich komme auch bei großen Dateien nicht über 11MBsek. Der Mittelwert liegt (gemessen) bei etwas über 8,5MBsek. Das ändert sich auch durch Neuformatieren nicht. Brauche ich dafür wirklich einen doch nicht mehr ganz billigen USB 3.0-Stick Die angegebenen bis zu 30 MB/sek sind für USB 3.0 schon nicht berauschend aber real nur bis zu 11 MB/sek? Da tue ich mir bei einem USB 3.0-Stick mit den dritten Stern schon recht schwer.
Sieht gut aus, der MeZmory, ist klein und mit Metallgehäuse versehen. „Wasserdicht“ und stoßfest sollte er auch noch sein. Perfekt. Musterstück gekauft und probiert. Meine erste Bewertung auf Amazon lautete:
Update:
Der Lieferant hat auf mein Mail prompt geantwortet und auch bei Amazon eine Antwort auf meine Bewertung abgegeben. Hut ab! So unmittelbare Kundenkontakte sind heute selten. Der dritte Stern bleibt also. 😉
Der erste Vorschlag des Lieferanten war, zu überprüfen, ob mein MeZmory Stick auch tatsächlich in einen USB 3.0-Port gesteckt worden war. Er war, aber das hat mich erst auf die Idee gebracht, ihn auch an USB 2.0 zu testen. Und ich habe mir erlaubt, die Übertragungsgeschwindigkeit auch gleich mit einem schon etwas älteren USB 2.0-Stick, dem bereits oben erwähnten „Sony Vault Style“ zu vergleichen.
Kopiert wurde zu Testzwecken immer derselbe Ordner, der 12 Dateien in zwei Ordnern, insgesamt etwa 4 GB enthält:
Zunächst die Vergleichswerte bei FAT32. Uijui! Das sieht nicht gut aus!
Bitte achte auf die Zahlen, denn die Skalen werden von Windows10 unterschiedlich skaliert!
Was im direkten Vergleich neben den Durchschnittswerten auffällt: Während die Markierung, die bei Windows10 anzeigt, wie hoch die momentane Datenrate beim Kopieren ist, beim Sony relativ ruhig steht, schwankt sie beim MeZmory sehr stark auf und ab. Ich kann mir derzeit nicht erklären, warum.
Wegen der schnellen Schwankungen war es mir nicht möglich, beim betreffenden Screenshot die Linie beim Mittelwert abzubilden. Achte daher bitte auf die grüne Fläche, die den gesamten Kopiervorgang zeigt. Weiter unten findest du dann noch Auswertungen, die die exakte Durchschnitts-Übetragungsraten zeigen.
Der zweite Vorschlag des Lieferanten war, den Stick mit exFAT zu formatieren, weil sich dadurch bei manchen USB Sticks die Transferrate erhöhe. Gut, das habe ich also auch noch gemacht, und die Formatierung mit exFAT hat die Übertragungsrate tatsächlich erhöht. Der MeZmory USB 3.0-Stick erreicht jetzt immerhin die Geschwindigkeit meines Sony USB 2.0-Sticks, der allerdings noch mit FAT32 formatiert ist.
Hier wird nochmals die Schwankungsbandbreite der Übertragung deutlich. Darunter nochmals zum Vergleich der Sony Stick, noch immer mit FAT32 formatiert.
Das bringt mich auf eine Idee: Ich probiere den Sony Vault Style USB 2.0-Stick auch gleich noch mit exFAT. War vielleicht doch keine so gute Idee. Denn jetzt zieht der alte Sony USB 2.0-Stick dem MeZmory nämlich ganz deutlich davon. Er profitiert offenbar von exFAT weit mehr als der MeZmory.
Schlimm genug, wenn ich ehrlich sein soll.
Ich habe sicherheitshalber zur Gegenkontrolle noch ein Testprogramm vom Heise-Entwickler Harald Bögelholz drüberlaufen lassen, welches die gesamte Kapazität einheitlich testet und auch die Leseraten anzeigt. Hier die Ergebnisse, die die oben angeführten Kopiertests bestätigen:
Was hier auch sichtbar ist: Der MeZmory Stick ist dank USB 3.0 wenigstens beim Lesen deutlich schneller als der Sony USB 2.0.
Update (26.05.2017)
Nach einigen Kommunikationsproblemen wurde mir, ganz formlos, ein MeZmory USB-Stick „Grab“ aus aktueller Fertigung zugesendet. Da möchte ich mich mal herzlich bedanken! Der Test dieser Charge war dann doch recht erfreulich. Kein Sprinter (war für das Geld auch kaum zu erwarten), aber recht ordentliche Transferraten, die ich Euch nicht voranthalten möchte:
Angemerkt werden sollte auch, dass bei der neuen Charge der Geschwindigkeitsunterschied zwischen FAT32 und exFAT kaum mehr merkbar ist.
Und noch etwas Erfreuliches: Die Passgenauigkeit an der Steckerseite hat bei der neuen Charge deutlich zugenommen: Nun ist der „Grab“ leicht und ohne sonderlichen Kraftaufwand in jede USB-Buchse steckbar.
Fazit
Der MeZmory Stick „Grab“ ist nun deutlich flotter. Das Design war ja auch bisher ein echter Hingucker. Das Service schnell und gut an, die Lieferantenreaktion sollte auch anderen Liferanten zur Nachahmung empfohlen werden. Ein vierter Stern mit einem kleinen + ist fällig. 😉